Akuter Parasitenbefall: Da bei akutem hochgradigem Parasitenbefall das Hauptproblem häufig weniger in einer bereits gestörten Lebenskraft, sondern in einem übermäßig großen Parasitendruck selbst zu suchen ist, findet der Autor eine konventionelle Parasitenabtötung bei akutem Parasitenbefall sinnvoll. Modernen Antiparasitika sind relativ sicher und auch relativ gut verträglich. Vorbeugende Anwendungen sollten, je nach Lebensumständen und chronischen Vorerkrankungen des Tiers, gezielt eingesetzt und kritisch hinterfragt werden (Borreliose-Impfung, ätherische Öle, Magnete, Plaketten, Bernsteinketten usw.). Auch Routine-Entwurmungen sollten dezimiert und nur dann durchgeführt werden, wenn es auch notwendig ist, d.h. wenn Parasiten tatsächlich nachweisbar sind. Dieses Vorgehen erscheint auch vor der Problematik der zunehmenden Resistenz und verminderter Immunität gegen Parasiten sinnvoll. Treten nach chemischen Bekämpfungen Nebenwirkungen auf, können diese schnell und sicher homöopathisch behandelt werden. Wiederholter Parasitenbefall: Wird ein Einzeltier immer wieder von Parasiten befallen, so deutet dies auf eine gestörte Lebenskraft hin, die homöopathisch erfolgreich zu behandeln ist. Man denke besonders an rezidivierende Endoparasiten, Demodikose, Sarkoptes, Borreliose, Babesiose, Leishmaniose usw….. Parasitosen sind nicht die Krankheit selbst, sondern das Resultat der gestörten Lebenskraft, d.h. der Patient ist nicht krank, weil er Parasiten hat, sondern der Parasit ist da, weil der Patient krank ist. Solche Patienten sind durch Entfernung des Parasiten nicht geheilt. Echte Heilung wird nur durch die Harmonisierung der Lebenskraft mit dem passenden homöopathischen Einzelmittel erreicht („Similia similibus curentur“). Die Auswahl des individuell passenden homöopathischen Arzneimittels erfolgt nach den üblichen Kriterien der Arzneiwahl. Standardverschreibungen gibt es in der klassischen Homöopathie nicht. Der Parasitenbefall stellt ein Symptom von vielen dar. Für die homöopathische Verschreibung ist die Gesamtheit der individuellen und charakteristischen Symptome des Patienten zu erheben (chronische Anamnese). Bei wiederkehrendem Parasitenbefall sind darüber hinaus Haltung und Fütterung des Tiers zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Eine homöopathische Behandlung kann keine schlechte Haltung und Fütterung dauerhaft wieder gut machen. Die Domäne der Homöopathie bei Parasitosen besteht somit in der Behandlung von Tieren, die ‚mit Parasiten nicht fertig werden’, an Folgebeschwerden leiden oder nach konventionellen Behandlungen Symptome aufweisen. In diesem Rahmen stellt die Homöopathie eine ungemeine Bereicherung in den Therapiemöglichkeiten bei parasitenkranken Tieren dar. ______________________________________________________________________________________________________ |