Tibet Info


Tibet ist kein freies Land. Unter der Besatzung der Chinesen wurde und wird noch immer tibetische Religion und Kultur vernichtet und unterdrückt. Es existiert eine tibetische Legende, nach der mit der Geburt eines weißen Do-Khyi das tibetische Volk seine Freiheit wiedererlagen wird. Hoffen wir, dass dieses Volk mit seiner beeindruckenden Kultur wieder in Freiheit leben wird. Die Tibetische Flagge: Es drohen in Tibet strengste Strafen, diese Flagge zu besitzen oder gar öffentlich zu zeigen. Sie gilt als das Symbol eines Freien Tibets. Die heutige tibetische Flagge entstand unter dem 13. Dalai Lama (1876 - 1933).



Erläuterung zu den Symbolen der Fahne:

Goldener Rand: Der goldene Rand an den drei Seiten (links, oben, unten) steht für die Verbreitung der Ideale der buddhistischen Lehre.

Strahlen: Die zwölf roten bzw. blauen Strahlen symbolisieren die aus den sechs Urstämmen hervorgegangenen zwölf alten Stämme Tibets. Die rote und blaue Farbe weist auf die zwei Schutzgottheiten Tibets hin (Palden Lhamo und Tschamsi)

Weisser Berg: Der weisse Berg ist Sinnbild des von Schneebergen umsäumten Tibets.

Sonne: Die aufgehende Sonne der Freiheit bedeutet Wohlergehen und Glück für das Land.

Schneelöwen: Die beiden mythischen Schneelöwen stellen die Macht der weltlichen und geistlichen Herrschaft dar.

Flammende Juwelen: Die drei flammenden Juwelen (Norbu) in den Pranken der Löwen stehen für die Verehrung der sogenannten "Drei Juwelen", das heisst Buddhas, seiner Lehre und der Gemeinschaft seiner Anhänger.

Rundes Juwel: Das untere, runde Juwel fordert die Tibeter auf, stets die Gesetze hochzuhalten.


 


The Flag of Tibet - Tibetan: བོད་ཀྱི་རྒྱལ་དར།

Geschichte

Die Bevölkerung Tibets ist vermutlich aus dem Huang-He-Tal und dem zentralasiatischen Raum, in dem sich nomadische Turkvölker aufhielten, in das Gebiet eingewandert. Das frühe Tibet war in Fürstentümer unterteilt, die im 6. Jahrhundert zusammengelegt wurden. Srong-brtsan-sgam-po dehnte seine Militärmacht bis nach Nepal, Westtibet und über Teile Indiens aus und ging durch Heirat eine Verbindung mit der chinesischen Tang-Dynastie ein. Er förderte den Buddhismus und übernahm aus Indien eine Schrift für das Tibetische. Vom ausgehenden 7. Jahrhundert an begannen tibetische Streitkräfte damit, ins chinesische Grenzgebiet vorzustoßen und Karawanen, die auf der Seidenstraße reisten, anzugreifen. Die kriegerischen Aktionen erreichten ihren Höhepunkt 763, als tibetische Truppen nach China eindrangen, sich in der Rebellion von An Lu-Shan organisierten, und die Hauptstadt Chang’an (das heutige Xian) einnahmen. Ungefähr zur selben Zeit trat der indische Mönch Padmasambhava auf. Sein Erscheinen fällt in die Zeit der größten Verbreitungswelle des Buddhismus unter dem König Khri-srong-lde-brtsan, der auch das berühmte Kloster bei Bsam-yas (Samye) gründete. Seit dem 8. Jahrhundert setzte sich in Tibet der Buddhismus gegen die Bon-Religion durch.

Gegen Ende des 10. Jahrhunderts zerfiel das tibetische Königreich allmählich in eine Reihe kleinerer Fürstentümer. Der Buddhismus erlitt um die Mitte des 11. Jahrhunderts einen zeitweiligen Niedergang, wurde aber von indischen Missionaren wieder zu neuem Leben erweckt. Als Folge nahm die weltliche wie auch die religiöse Macht der Klöster mehr und mehr zu. Der Buddhismus in der Sonderform des Lamaismus wurde zur herrschenden Macht. Es entstand ein ,,Kirchenadel“, der sich mit dem alten Feudaladel verband. Die Mehrheit der Bevölkerung lebte in Leibeigenschaft. In einigen Klöstern herrschte der Brauch, beim Tod eines Lamas oder Klosteroberen einen Jugendlichen, den man für die Reinkarnation des Verstorbenen hielt, als dessen Nachfolger einzusetzen. 1240 marschierten mongolische Truppen ein und griffen mehrere Klöster an. 1247 wurde ein führender Lama vom Kublai Khan zum befristeten Vizekönig in Tibet ernannt. Die Verwaltung der Region wurde unter mongolischer Aufsicht neu organisiert. Nach dem Fall der mongolischen Yüan-Dynastie 1368 erlangte Tibet seine Unabhängigkeit wieder. Rivalisierende Klöster rangen dem Lama-Vizekönig die Herrschaftsgewalt ab. Im 15. Jahrhundert wurde für kurze Zeit nochmals eine weltliche Regierungsgewalt hergestellt. Zur selben Zeit wurde der tibetische Buddhismus von dem strengen Reformer Tsong-kha-pa erneuert. Dieser gründete die Dge-lugs-pa-Sekte, die auch als „Gelbmützensekte" oder „Gelbe Kirche" bekannt ist. 1578 erhielt das damals dritte Oberhaupt der Sekte vom Mongolenfürsten Altan Khan den Titel Dalai („ozean-weit")-Lama, wodurch formal das Regierungssystem von Khan und Vizekönig erneuert wurde. Altan unterstellte außerdem praktisch alle Mongolen der religiösen Autorität des Dalai-Lama. Das vierte Oberhaupt der Dge-lugs-pa-Sekte wurde angeblich in der Familie Altans reinkarniert, und mongolische Truppen drangen nach Tibet ein, um den Anspruch Altans zu untermauern. Trotz des Widerstands der Karma-pa-Sekte und der weltlichen Aristokratie Tibets gelang es dem Bündnis aus Mongolen und Dge-lugs-pa um 1642, eine Regierung Tibets durch die Dalai-Lamas durchzusetzen.

Im frühen 18. Jahrhundert wurden die Mongolen und die neue Dynastie Chinas, die Qing-Dynastie, in die Staatsangelegenheiten Tibets verstrickt, als der sechste Dalai-Lama wegen Betrugs abgesetzt wurde. 1720 vertrieben chinesische Truppen die Mongolen und wurden in Lhasa willkommen geheißen. Die Qing-Kaiser erhielten nominal die Herrschaft über Tibet: Sie ließen eine Vertretung und eine kleine Garnison in Lhasa zurück, beließen jedoch die Regierung in den Händen der Dalai-Lamas. Zum letzten bedeutenden Eingreifen der Qing-Dynastie in Tibet kam es 1792, als chinesische Truppen mithalfen, eine Invasion der Gurkha aus Nepal zurückzuschlagen. Inzwischen versuchten führende Vertreter der britischen Kolonialmacht in Indien, sich einen Stützpunkt in der Region zu sichern. Die Anstrengungen blieben jedoch erfolglos, vor allem da die Tibeter über die britische Unterstützung der Gurkha-Invasion verärgert waren. Mit Ausnahme der Chinesen wurden nach 1792 alle fremden Mächte aus Tibet fern gehalten. Die Qing-Dynastie beteiligte sich nicht an Tibets Kriegen gegen Ladakh (1842) und Nepal (1858). 1904 wurde Tibet, das inzwischen praktisch unabhängig von China war, von den Briten besetzt, die über Anzeichen eines wachsenden russischen Einflusses in Tibet beunruhigt waren. Diese Militärexpedition schuf die Grundlage für ein bilaterales Abkommen, das 1906 zwischen Großbritannien und China geschlossen wurde. Darin erhielt das chinesische Kaiserreich die Oberhoheit über Tibet. Tibet selbst wurde an der Beschlussfassung nicht beteiligt. Das Abkommen sah auch die Zahlung umfangreicher Entschädigungssummen an die Briten vor, die in der Folgezeit nach und nach ihre Truppen abzogen. 1907 trafen die Regierungen von Großbritannien und Russland ein Abkommen, in dem sie sich gegenseitig zusicherten, nicht in tibetische Staatsangelegenheiten einzugreifen.

Die britisch-chinesische Konvention ermutigte die Qing-Dynastie 1910 zum Einmarsch in Tibet. Die Qing wurden jedoch 1912 durch eine Revolution gestürzt, und so erhielt Tibet bald darauf offiziell die Unabhängigkeit von China. Sämtliche chinesische Beamte und Truppen wurden 1913 aus dem Land vertrieben. 1914 fand in Simla eine Konferenz mit Vertretern der Regierungen von Großbritannien, China und Tibet statt, in der man sich ansatzweise über eine Konvention zur Regelung der gegenseitigen Beziehungen und vor allem zu Fragen der Grenzziehung einigen konnte. Das Abkommen sah u. a. ein autonomes Tibet vor, wobei jedoch die Chinesen die Oberhoheit über die Region Inneres Tibet, die direkt an China grenzt, erhielten. Großbritannien unterzeichnete die Konvention im Juli 1914, China hingegen lehnte sie in der Folgezeit ab. 1918 entluden sich die angespannten Beziehungen zwischen Tibet und China in einer kriegerischen Auseinandersetzung. Im September desselben Jahres wurde mit britischer Hilfe ein Waffenstillstand geschlossen. Nachfolgende Bemühungen, den Konflikt beizulegen, scheiterten, und so kam es im Verlauf des Jahres 1931 immer wieder zu aufflammenden Gefechten. Währenddessen wurde Tibet weiterhin als unabhängiger Staat von den Dalai-Lamas regiert.

Die Besetzung Tibets:

Die Vision des großen tantrischen Meisters Padmasambhäva, nach der «der Mann aus dem Schneeland» sein Land verlassen muß, «wenn der Eisenvogel fliegt und die Pferde auf Rädern rollen», begann anfangs der fünfziger Jahre geschichtliche Wirklichkeit zu werden. Nach der gewaltlosen Befreiung des indischen Subkontinents von der britischen Kolonialmacht durch Mahatma Gandhi entstand im Gebiet zwischen China, Rußland und Indien eine Art Machtvakuum. So nutzten die Truppen Mao Zedongs, die kurz zuvor in China die Macht übernommen hatten, die Gunst der Stunde und marschierten in Tibet ein. Ihr Interesse galt der strategisch bedeutsamen Lage Tibets und dessen vermuteten unermeßlichen Bodenschätzen. Auch wenn der Vertrag von Simla, welcher den Grenzverlauf zwischen Tibet und den Nachbarstaaten hätte festlegen sollen, im Jahre 1912 von den Chinesen nicht rechtsgültig mitunterzeichnet worden ist, ist doch unbestritten, daß Tibet anfangs des Jahrhunderts den Sturz der letzten chinesischen Kaiserdynastie dazu benützt hat, sich noch unter der Regentschaft des 13. Dalai-Lama von der Bevormundung seines großen Nachbarn zu befreien und de facto die volle Unabhängigkeit auszurufen.

Im Oktober 1950, kaum ein Jahr nachdem die Kommunisten das chinesische Festland vollständig unter ihre Kontrolle gebracht hatten, marschierten kommunistische Truppen in Tibet ein. Um das Volk gegen die vorrückenden Invasionstruppen zu rüsten, stattete die Regentschaft im November den damals erst 15-jährigen 14. Dalai-Lama mit den vollen Machtbefugnissen aus. Dennoch war der Widerstand bald gebrochen. Auch Großbritannien und Indien boten keine Unterstützung an. Im Mai 1951 kapitulierte die tibetische Regierung und unterzeichnete einen diktierten Vertrag (17 Punkte Vertrag). Danach sollte die Regierungsgewalt des Dalai-Lama in inneren Angelegenheiten erhalten bleiben, tibetische Außen- und Militärpolitik sollte chinesischer Kontrolle unterstellt werden, und der Pantschen-Lama, der spirituelle Führer des Lamaismus, der als Anhänger des kommunistischen Regimes galt, sollte aus China nach Tibet zurückkehren. Kommunistische Militäreinheiten erreichten Lhasa im Oktober. Der Pantschen-Lama traf dort im April 1952 ein. Gegenüber der Weltöffentlichkeit und dem eigenen Volk wurde diese Besetzung des Landes als «Kampf gegen Feudalherrschaft und Sklaverei» gerechtfertigt.

Maßnahmen Chinas:

Im Lauf des Jahres 1952 führten die Chinesen forciert Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur in Tibet durch. In verschiedenen Landesteilen wurden Flugplätze fertig gestellt und der Bau von Straßen für militärische Zwecke vorangetrieben. Anfang 1953 wurden Säuberungsaktionen gegen antikommunistische Kräfte durchgeführt. Im folgenden Jahr erkannte Indien Tibet als Teil Chinas an und löste die Garnisonen auf, die an zwei Handelsposten entlang der tibetischen Grenze errichtet worden waren. In der Folgezeit wurde der Dalai-Lama zum Vizepräsidenten der chinesischen gesetzgebenden Versammlung, dem Nationalen Volkskongress, gewählt. Gemäß den Bedingungen eines im April 1955 unterzeichneten Vertrags übergab Indien die Kontrolle über das tibetische Telefon-, Telegraphen- und Postverkehrsnetz an China. 1956 wurde ein Komitee gegründet, das eine Verfassung für Tibet ausarbeiten sollte. Der Dalai-Lama wurde zum Vorsitzenden und der Pantschen-Lama zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden ernannt.

Tibetische Aufstände:

1956 kam es zu Aufständen und Guerillaaktivitäten der Tibeter gegen das chinesische Regime. Mao Tse-tung gab einige Monate später bekannt, dass Tibet für die Errichtung eines kommunistischen Regimes noch nicht bereit sei. In der zweiten Hälfte des Jahres 1958 wurden verbreitete Aktivitäten der antikommunistischen Guerilla im Osten Tibets gemeldet. Die Unruhen waren vermutlich Reaktionen auf Bestrebungen, Volkskommunen nach chinesischem Vorbild zu errichten, in denen die Bevölkerung mit quasimilitärischer Disziplin arbeiten sollte, um die Produktionsleistung zu steigern. Obwohl die Chinesen ankündigten, dass die Einführung der Kommunen in Tibet aufgeschoben werde, ließen sich die Unruhen nicht mehr eindämmen. Im März 1959 weiteten sie sich in Lhasa zu einer umfassenden Rebellion aus. Gegen Ende des Monats floh der Dalai-Lama nach Indien und gründete dort später eine tibetische Gemeinde. Die Chinesen schlugen schließlich die Rebellion nieder und setzten den Pantschen-Lama als Staatsoberhaupt ein. Schätzungen zufolge wurden etwa 87 000 Tibeter bei den Aufständen getötet. Am 21. Oktober stimmte die Generalversammlung der Vereinten Nationen einer Resolution zu, in der die Unterdrückung der Menschenrechte in Tibet verurteilt wurde. Eine zweite Resolution mit ähnlichem Inhalt wurde am 9. März 1961 verabschiedet.

Der Aufstand der Tibeter:

Am 10. März 1959 öffneten sich die Schleusen des aufgestauten Hasses und der Wut gegen die ungeliebten «Befreier», und ein unsäglich leidvolles Kapitel der tibetischen Geschichte nahm seinen Anfang. Der Funke, der das Pulverfaß zur Explosion brachte, war eine Einladung der chinesischen Militärbehörde an den jungen Gottkönig. Er sollte an einer Theater-aufführung in Lhasa teilnehmen und dazu ohne jede persönliche Begleitung erscheinen...

So jedenfalls ging das Gerücht in der Bevölkerung um, und um sein Leben bangend, bildeten die Einwohner von Lhasa einen Menschengürtel um den Sommerpalast, in welchem sich Seine Heiligkeit gerade auffiielt. Sie wollten ihn schützen und gleichzeitig eine unvorsichtige Annahme der Einladung verhindern. Als weitere Aufrufe, Tenzin Gyatso möge der Aufforderung Folge leisten, nicht fruchteten, begann das Militär den Palast mit Artilleriefeuer zu belegen. Aber nichts geschah: der 14. Dalai-Lama hatte mit einem kleinen Gefolge nachts seine Residenz verlassen und war bereits auf dem Weg in den Süden. Vorerst gedachte er, in Südtibet die weitere Entwicklung abzuwarten, wie er es schon 1951 getan hatte. Aber chinesische Luftangriffe und Verfolgungskommandos zwangen ihn, auf einem langen und entbehrungsreichen Marsch die Grenze nach Indien zu überschreiten. Anläßlich dieses blutigen Aufstandes wurden nach tibetischen Angaben 200000 Menschen getötet; 80000 flüchteten in die angrenzenden Staaten Nordindien, Nepal, Sikkim und Bhutan, und eine Gruppe von tausend Flüchtlingen wurde in die Schweiz eingeladen.

Kommunistische Oberherrschaft:

Zehntausende von Tibetern flohen nach der chinesischen Invasion ins Ausland, die meisten nach Indien, einige in die Himalaya-Königreiche Nepal und Bhutan. Der Dalai-Lama gründete in Indien eine tibetische Exilregierung. 1965 wurde Tibet formal zur autonomen Region der Volksrepublik China erklärt, und die chinesische Regierung verkündete, dass die Region einer kontinuierlichen Umwandlung zum Sozialismus unterzogen werde. Während der Kulturrevolution nahm die Verfolgung der Religion durch die maoistischen Roten Garden weiter zu. Hunderte von Klöstern und buddhistischen Denkmälern wurden gesprengt. Man schätzt, dass seit 1950 bis zu einem Sechstel der Bevölkerung Tibets durch die kommunistische Gewaltherrschaft ums Leben kam.

Seit dem Ende der Kulturrevolution in den späten siebziger Jahren hat China seine Politik gegenüber Tibet etwas gelockert. Der Pantschen-Lama, der 1964 seines Amtes enthoben worden war, wurde 1978 vom Regime wieder zugelassen. Er forderte den Dalai-Lama mehrmals zur Rückkehr auf. China gab 1980 zu, in Tibet Fehler gemacht zu haben, und kündigte Reformen an. So wurde etwa die Religionsausübung gestattet; von den Roten Garden zerstörte Klöster wurden wieder aufgebaut mit dem Ziel, das Verhältnis zur Bevölkerung zu verbessern. Im Oktober 1987 und im Mai 1993 kam es zu gewalttätigen Demonstrationen gegen die chinesische Herrschaft. Die Führung Chinas reagierte darauf mit einer Reihe von Maßnahmen, wie gewaltsamer Unterdrückung abweichender Haltungen, rigoroser Überwachung, strengster Kontrolle religiöser Aktivitäten sowie systematischer Ansiedlung von Han-Chinesen. Im August 1993 fanden erstmals seit zehn Jahren Gespräche zwischen China und Vertretern des Dalai-Lama statt, die jedoch keine grundlegenden Veränderungen in der Haltung Chinas bewirken konnten. In den folgenden Jahren hielt die politische und religiöse Unterdrückung Tibets durch chinesische Behörden an. Im April 1996 wurde verfügt, dass in den buddhistischen Versammlungsstätten keine Bilder des Dalai Lama gezeigt werden dürfen.

Tibet erstreckt sich über 2,5 Millionen Quadratkilometer, das entspricht ungefähr ¼ der Fläche Europas. Bis zur chinesischen Besatzung lebten in Tibet nicht mehr als sechs Millionen Menschen, das heißt das Land war seit jeher sehr dünn besiedelt. Seit der Besetzung Tibets durch China wurden zusätzlich ca. 6 Millionen Chinesen im Gebiet Tibets angesiedelt.

Klima:

Das Klima ist von sehr kalten Wintern und warmen Sommern geprägt. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt bei rund 400 Millimetern. Besonders der westliche und nördliche Teil Tibets sind durch ausgesprochene Trockenheit gekennzeichnet; hier werden manchmal 100 Millimeter unterschritten. Die Temperaturen sind im Gebirge und auf den Hochebenen im Allgemeinen niedrig; die geschützten Täler haben milderes Klima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur für die gesamte Region beträgt 1,1 °C. In Lhasa liegt sie bei 8,9 °C. Die tageszeitlichen Temperaturschwankungen sind erheblich.Der Ausdruck «Schneeland» für Tibet gilt eigentlich nur für die die Hochebene umgebenden Gebirgsmassive. Die Hochebene ansich gleicht hingegen vielmehr einer Gebirgswüste.

Der indische Sommermonsun wird durch das Himalaja-Massiv zurückgehalten. Im Westen blockiert der Karakorum die feuchten Luftmassen und im Norden wehen Wüstenwinde trocken und heiß aus dem Tarim-Becken nach Tibet. Nur im Nordosten dringt aus China Feuchtigkeit ein und ermöglicht den Nomaden mit ihren Jak-Herden durch das Land zu ziehen.Auch im Winter fällt nur wenig Schnee. So bleiben die bis zu 6000 Meter hohen Paßübergänge das ganze Jahr über befahrbar. Ein bekanntes Problem sind die häufigen Sandstürme, die durch alle Spalten dringen und gegen die man sich kaum schützen kann; kurze, heftige Gewitter mit Hagel gehören auch zu den Launen der Witterung. Da der Boden meist durch keine Vegetation zusammengehalten wird, werden bei solchen Unwettern die Fahrstraßen innerhalb weniger Minuten unpassierbar. Lhasa liegt auf demselben Breitengrad wie Kairo! Ungewöhnlich intensiv ist in dieser Höhe und südlichen Lage denn auch die Sonneneinstrahlung. Neueste klimatologische Untersuchungen haben ergeben, daß auf der Hochebene Tibets, die im Durchschnitt 4800 Meter ü. M. liegt, pro Quadratmeter Bodenfläche bis zu 1200 Watt Sonnenenergie einstrahlen. Es wird vermutet, daß unsere periodisch wiederkehrenden Eiszeiten mit diesem Phänomen in Verbindung stehen

Tier- und Pflanzenwelt:

Der buddhistische Glaube der Tibeter gebot es, achtsam mit jedem tierischen Mitgeschöpf umzugehen. Dem Yak kommt im Tibet eine besondere Rolle zu. Während sich über die Landesgrenzen für das weibliche und das Männliche Hochgebirgsrind der Name Yak durchgesetzt hat, unterschieden die Tibeter bei den Bezeichnungen. Das Männliche Rind ist das Yak, das weibliche wird Dri genannt.Die Yaks dienen dem Menschen als Reit-, Zug- und Lasttiere in der Landwirtschaft. Außerdem liefern sie auch Milch und Fleisch sowie Wolle und Felle für Mäntel, Schuhe, Zelte. Der Dung wird zwar im getrockneten Zustand als Brennmaterial verwendet. Eine Notwendigkeit in einem Land, das nicht gerade mit üppiger Vegetation gesegnet ist.Außerdem halten die Tibeter Schafe und Esel als Lasttiere, Ziegen, Katzen und Hunde. Die großen tibetischen Do-Khyi lieferten sowohl ihren Beitrag als Wachhunde für die Familien, wie auch als Schutzhunde der Herden gegen Beutegreifer. Auch als Lastenträger wurden Do-Khyi herangezogen.

In Tibet sind knapp 200 Säugetierarten (darunter Luchse, Leoparden, Tiger, verschiedene Bärenarten, Wölfe, Füchse, Affen, Pandas, in Berggebieten Moschushirsche, Schafe, Ziegen, Esel, Yaks und tibetische Antilopen), über 500 Vogelarten (darunter Streifengänse, Möwen, Krickenten und andere Wasservögel, sowie Fasane und Steppenhühner) und etwa 50 verschiedene Reptilien heimisch.

Aufgrund der geringen Niederschläge ist die Vegetation in Tibet nicht als üppig zu bezeichnen. Nur in den Talregionen nahe der Flüsse sind Wälder anzutreffen. Die Landwirtschaft ist geprägt vom Anbau von Gerste, aus der tibetische Nationalgericht Tsampa hergestellt wird.

Quelle: www.tibet-initiative.de                       Quelle www.tibetinfos.de

Bitte helfen Sie alle mit, damit Tibet wieder ein freies Land sein wird. 

Tendzin Gyatsho   བསྟན་འཛིན་རྒྱ་མཚོ་

Der Dalai Lama ist das geistliche und politische Oberhaupt des tibetanischen Buddhismus. Der Dalai-Lama gilt als die Inkarnation des Bodhisattva Avalokiteshvara und als Reinkarnation seines jeweiligen Vorgängers. Es wird gesagt, dass die Seele des Dalai-Lama nach seinem Tod in den Körper eines männlichen Neugeborenen eingeht, der dann wegen bestimmter körperlicher Merkmale als neue Inkarnation erkannt und zum neuen Dalai-Lama erklärt wird.

Unter "Lama" versteht man einen spirituellen Lehrer im Buddhismus, der seine Schüler in einer besonders engen Beziehung auf dem Weg zum Heil begleitet und anleitet. Der Ehrentitel "Dalai" stammt aus dem Mongolischen und bedeutet übersetzt ungefähr "Ozean des Wissens".

Der Erste, der den Titel Dalai-Lama trug, war Sonam Gyatso, ein Großlama des Drepung-Klosters und Oberhaupt des Gelugpa-Ordens („Gelbmützen"), der den Titel im Jahr 1578 von dem Mongolenherrscher Altan Khan erhielt. Der Titel wurde dann rückwirkend auf alle früheren Ordensoberhäupter übertragen. 1642 setzte dann der Mongolenführer Gushri Khan den fünften Dalai-Lama (1617-1682) als geistlichen und weltlichen Herrscher von Tibet ein. Seine Nachfolger regierten Tibet anfangs als Untergebene der Mongolen und danach, von 1720 bis 1911, als Vasallen des Kaisers von China.

Als die chinesischen Kommunisten 1950 Tibet besetzten, gerieten sie in zunehmenden Konflikt mit Tenzin Gyatso, dem 14. Dalai-Lama. Nach einem erfolglosen Aufstand im Jahr 1959 verließ er das Land und lebt seither in Indien. 1989 erhielt er den Friedensnobelpreis für seinen gewaltlosen Widerstand gegen die chinesische Herrschaft in Tibet.

Im Frühjahr 1998 gab der Dalai-Lama bekannt, dass er keinen Nachfolger haben wolle, denn die Demokratie sei das beste Gesellschaftssystem: „Wenn eine Institution, die vor 600 Jahren entstanden ist, in der modernen Zeit ihre Bedeutung verliert, ist es logisch, sie abzuschaffen".

Der Pantschen Lama ist der spirituelle Führer des Lamaismus.

Hier ist ein Video vom alten Tibet - klick den Link: Tibet The Story Of A Tragedy